Den väterlichen Hüttenbetrieb in vom Bergbau geprägten Mansfeld hätte er als Jurist übernehmen sollen. Stattdessen zog es den jungen Martin Luther 1505 in ein Augustinerkloster in Erfurt, und er
wurde von Theologieprofessor Johann von Staupitz, einem Gründungsmitglied der damals neuen Wittenberger Universität, zu einem Doktorrat der Theologie bewegt. 1517 soll er 95 Thesen, die die
katholische Kirche mit ihrem dekadenten Ablasshandel kritisch aufrütteln sollte, an die Wittenberger Schlosskirche geschlagen haben. Danach nahm die Reformation ihren Lauf...
Über seinen inneren Konflikt mit der Kirche hinaus hat den jungen Gelehrten die Musik immer begleitet. Viele Kirchenlieder, die heute noch in evangelischen, aber auch katholischen Liederbüchern
enthalten sind, hat Martin Luther als Antiphon ursprünglich verfasst.
Der Kleine Chor Friemersheim hat sich seinem Liedgut gewidmet, dabei verschiedene vierstimmige Chorsätze über seine Ursprungsfassungen, sowie die Originale einstudiert.
Bei der FreitagsMusik singen die 15 Sänger/innen unter der Leitung von Elisabeth van der Koelen diese Sätze in dem Konzert „Luthers Lieder“.
Als Kern des Konzerts gelten Versionen über „Ein feste Burg ist unser Gott“, in Versionen von Johann Sebastian Bach und Wilfried Fischer, was ein Leitgedanke seines Glaubens in der Zeit von Luthers Verfolgung war. Auch das melodramatische „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy ist mit im Programm, genauso wie verschiedene Versionen seiner Worte aus „Verleih uns Frieden“ folgen – vom barocken Komponisten Heinrich Schütz und modernem Verfasser Hugo Distler vertont.
Gegliedert ist das Programm so, als ob man mit dem Reformator durchs Kirchenjahr wandelt, von adventlichen Titeln bis zu österlichen Liedern reicht die Bandbreite. Dabei wird es ein Streifzug von der Spätrenaissance bis zur Moderne geben, so dass den Zuhörern auch die musikalische Aktualität Luthers im 500. Jubiläumsjahr seiner Thesen bewusst werden soll.